Dortmund, 22. April 2025
Auf ISAS Kompakt berichteten in den vergangenen Monaten aktuelle und ehemalige Mitarbeitende des Instituts von dem Austausch von Daten, Ideen und Methoden über Disziplinen und Landesgrenzen hinweg. Ihre vielfältigen Perspektiven und Erfahrungen in der Industrie, in Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen bilden ein Netzwerk aus wertvollen Verbindungen, welches eine der Grundlagen der interdisziplinären Forschung am ISAS bildet.
Bisher berichteten Dr. Saskia Venne und Dr. Julia Lill von ihrem Wechsel in die pharmazeutische Industrie, während Adrian Sebuliba den entgegengesetzten Weg in die akademische Forschung wählte. Prof. Dr. René Zahedi gewährte Einblicke in das internationale Forschungsnetzwerk, das er mittlerweile in Kanada weiter ausbaut. Dr. Jianxu Chen betonte in seinem Statement die besonderen Chancen, die sich aus Erfahrungen in unterschiedlichen Wissenschaftssystemen ergeben.
Das (vorerst) letzte Statement dieser Reihe stammt von Dr. Mohammad Ibrahim Alwahsh. Er arbeitete als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am ISAS. Der Pharmakologe kannte die Forschung am Institut bereits durch ein Stipendium, das ihn 2018 nach Dortmund geführt hatte. Mittlerweile ist er Prodekan der Fakultät für Pharmazie und Assistenzprofessor für Toxikologische Pathologie an der Al-Zaytoonah University in Jordanien. Der Redaktion hat er verrraten, welche Rolle seine Zeit am ISAS in seiner beruflichen Laufbahn gespielt hat und wie er weiterhin mit dem Institut in Kontakt bleibt.

Ich war Doktorand an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, als ich mich entschloss, am ISAS an meiner Dissertation zu arbeiten. Ich entschied mich für das Institut wegen seiner qualitativ hochwertigen Forschung, dem förderlichen akademischen Umfeld und der Möglichkeit, mit hervorragenden Menschen zusammenzuarbeiten. Ich fand alle für meine Forschung erforderlichen Technologien und Instrumente vor, wobei ich mich auf die Entwicklung von Methoden zur Verbesserung der Behandlung einer seltenen Form von Krebs in der Thymusdrüse konzentriert habe. Mithilfe der Kernspinresonanz-spektroskopie (Nuclear Magnetic Resonance, NMR) gelang es mir und meinen Kolleg:innen erstmals, die Reaktion auf Chemotherapeutika in 3D-Modellen zu messen. Außerdem konnten wir potenzielle Biomarker für die Diagnose und Behandlung von Thymomen und Thymuskarzinomen ausmachen.
Während meiner Zeit als Doktorand und Doktorandensprecher am ISAS habe ich unschätzbare Fähigkeiten für meine Forschung, ein tieferes Verständnis für mein Fachgebiet und lebenslange. Verbindungen zu großartigen Kollegen erworben. Das Wichtigste ist, geduldig zu sein und zu wissen, dass alles irgendwann klappen wird – auch wenn es länger dauert als erwartet. Ein wesentlicher Vorteil meiner Zeit in Dortmund war, dass ich zahl- reiche Beiträge in renommierten Fachzeitschriften veröffent- licht und an einem Patent mitgearbeitet habe. Diese Arbeit ist noch nicht beendet und wird zunehmend interessanter. Obwohl ich meine Promotion abgeschlossen habe, besuche ich das ISAS einmal im Jahr für gemeinsame Projekte.
Außerdem habe ich es sehr genossen, verschiedene Kulturen kennenzulernen, und das ist für mich einer der wichtigsten Aspekte meiner Zeit am ISAS. Das Institut fördert aktiv nicht nur die interne, sondern auch die nationale und internationale Zusammenarbeit, indem es Studierende und Wissenschaftliche Mitarbeitende zur Teilnahme an Workshops und Konferenzen ermutigt. Empfehlen kann ich auch Austauschprogramme, zum Beispiel die des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). In meinem Fall hat mich mein Auslandsstipendium mit der ISAS-Arbeitsgruppe NMR Metabolomics bekannt gemacht und es war der Ausgangspunkt für die Zusammenarbeit mit Dr. Roland Hergenröder.
Zurzeit bin ich in der Lehre und Forschung aktiv, was zweifellos eine größere Herausforderung ist, als sich nur auf die Forschung zu konzentrieren. Mit der Zeit konnte ich mich jedoch auf beide Aufgaben einstellen und sie effizient bewältigen. Das liegt auch an den zahlreichen Workshops und Trainingsprogrammen, die während meiner Doktorandenzeit in Heidelberg und Dortmund angeboten wurden und die es den Studierenden ermöglichen, sich auf ihre nächsten Schritte in der akademischen Welt oder in der Industrie vorzubereiten.
Dr. Mohammad Ibrahim AlWahsh Foto: Al- Zaytoonah University Jordanien