Zum Inhalt springen

Humboldt-Stipendiat Prof. Dr. Xiaowei Xu forscht seit März am ISAS

Dortmund, 30. April 2025

Am Guangdong Cardiovascular Institute in China dreht sich für Prof. Dr. Xiaowei Xu alles um die klinische Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Kontext kardiovaskulärer Erkrankungen. Seit Anfang März forscht der Computerwissenschaftler nun als Humboldt-Stipendiat am ISAS in der Arbeitsgruppe AMBIOM-Analysis of Microscopic BIOMedical Images. Hier widmet er sich für insgesamt 18 Monate der angewandten Grundlagenforschung: Gemeinsam mit dem AMBIOM-Team um Dr. Jianxu Chen will er besonders effiziente Tools für die Analyse von Zellaufnahmen entwickeln.

Portrait von Prof. Dr. Xiaowei Xu.

Prof. Dr. Xiaowei Xu forscht für insgesamt 18 Monate am ISAS. Vor seinem Forschungsaufenthalt hat er bereits einen mehrmonatigen Sprachkurs in Frankfurt absolviert.

© ISAS

Alexander von Humboldt-Forschungsstipendien bieten international herausragenden Wissenschaftler:innen die Möglichkeit, für einen Zeitraum von sechs bis 24 Monaten in Deutschland zu forschen. Das Vorhaben sowie die gastgebende Forschungseinrichtung suchen sich die Stipendiat:innen selbst aus. Dass die Wahl auf ein Leibniz-Institut fiel, ist kein Zufall: Xu war schon zu Schulzeiten von Wilhelm Gottfried Leibniz fasziniert und befasste sich früh mit dem Vermächtnis des Philosophen und Mathematikers. Das ISAS spezifisch hat ihm sein ehemaliger Arbeitsgruppenleiter von der University of Notre Dame in Indiana empfohlen: „In meiner Postdoktorandenzeit bei Prof. Dr. Yiyu Shi habe ich Dr. Jianxu Chen kennengelernt, der damals dort promovierte. Die Vernetzung blieb bis heute bestehen, sodass ich nun meinen Forschungsaufenthalt in seiner Gruppe verbringe“, berichtet Xu.

Prof. Dr. Albert Sickmann.

Prof. Dr. Xiaowei Xu bringt eine wichtige, kliniknahe Perspektive in unsere Forschungsarbeit ein, die außerordentlich gut zu unserer thematischen Ausrichtung passt. Wir freuen uns sehr auf die kommenden Monate und sind gespannt auf die gemeinsamen Projekte.

Prof. Dr. Albert Sickmann ISAS-Vorstandsvorsitzender

Von der Klinik in die angewandte Grundlagenforschung

Während seiner Zeit am ISAS entwickelt Xu verschiedene KI-Methoden für die Analyse von Zellaufnahmen. Er möchte zum einen die Algorithmen, aber auch die Aufnahmen an sich komprimieren – ohne dabei Schlüsselinformationen zu verlieren. „Durch geeignete Kompression können wir Speicherplatz sparen und die Datenverarbeitung in Echtzeit effizienter machen“, berichtet der Machine-Learning-Experte. Obwohl er am Guangdong Cardiovascular Institute normalerweise an klinischen Fragestellungen, etwa in der Diagnostik, forscht, sieht er Parallelen zur angewandten Grundlagenforschung „Die Kernmethoden und die Logik der KI-Modelle sind hier am ISAS im Grunde genau die gleichen wie bei uns in der Klinik, es sind nur andere Bilder“, resümiert Xu.

Über den Austausch freut sich auch ISAS-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Albert Sickmann: „Prof. Dr. Xiaowei Xu bringt eine wichtige, kliniknahe Perspektive in unsere Forschungsarbeit ein, die außerordentlich gut zu unserer thematischen Ausrichtung passt. Wir freuen uns sehr auf die kommenden Monate und sind gespannt auf die gemeinsamen Projekte.“

Vernetzungspläne am ISAS und in ganz Europa

In Dortmund freut sich Xu nicht nur darauf, die Wanderwege der Gegend zu erkunden, sondern auch besonders über die Vernetzung innerhalb der europäischen Forschungslandschaft und mit den anderen ISAS-Arbeitsgruppen: „Ich bin gespannt darauf, die Nachwuchsforschenden in der AMBIOM-Gruppe ein Stück auf ihrem Weg in die Wissenschaft zu begleiten“, berichtet der Stipendiat, „bisher habe ich den Austausch untereinander als sehr bereichernd empfunden“. Gleichzeitig bleibt er während seines Aufenthalts durch regelmäßige Video-Calls mit seiner eigenen Arbeitsgruppe in China verbunden. „Selbstorganisation und die Fähigkeit, sich Veränderungen anzupassen, sind zwar wichtige Kompetenzen in der Wissenschaft – trotzdem ist mir der enge Kontakt zu meiner Gruppe in China sehr wichtig“, sagt der 37-Jährige. Zu seiner Familie gestaltet sich dieser während seines Aufenthalts deutlich leichter: Seine Frau und Kinder haben ihn nach Deutschland begleitet.

(Cheyenne Peters)

Teilen

Weitere Beiträge

22. April 2025

Wertvolle Verbindungen: Dr. Mohammad Ibrahim AlWahsh

Dr. Mohammad Ibrahim AlWahsh arbeitete während seiner Promotion als wissenschaftlicher Mitarbeiter am ISAS. Mittlerweile ist er Prodekan der Fakultät für Pharmazie und Assistenzprofessor für Toxikologische Pathologie an der Al-Zaytoonah University in Jordanien. In der Komapkt-Reihe "Wertvolle Verbindungen" berichtet er von seiner Zeit am ISAS und der anhaltenden Vernetzung mit dem Institut.

Mohammad Alwahsh.
9. April 2025

Bakterien & Bonbons: Schülerinnen untersuchen beim Girls‘ Day ihre Atemluft

Beim Girls' Day 2025 haben zwölf Schülerinnen die Arbeit der Forscherinnen und Technischen Assistentinnen am Institut kennengelernt. Sie haben sich mit der Ursache und Bekämpfung von Entzündungen beschäftigt, sind auf die Jagd nach Bakterien gegangen und haben mittels Ionenmobilitätsspektrometrie Duftstoffe verschiedener Bonbons in ihrer Atemluft analysiert.

Luisa Speicher erklärt drei Mädchen den Vortexmischer.
27. März 2025

Wertvolle Verbindungen: Dr. Jianxu Chen

Dr. Jianxu Chen leitet seit 2021 die Nachwuchsgruppe AMBIOM – Analysis of Microscopic BIOMedical Images am ISAS. Zuvor war er am Allen Institute for Cell Science in Seattle, USA tätig. In der ISAS Kompakt Reihe „Wertvolle Verbindungen“ berichtet der Computerwissenschaftler von seinem Wechsel in die Gesundheitsforschung und nach Deutschland.

Portrait von Dr.  Jianxu Chen.
12. März 2025

Innovative Massenspektrometrie erspart doppelte Analysegänge

Unpolare Stoffe wie Cholesterin zusammen mit polaren Substanzen zielgenau und schnell massenspektrometrisch nachweisen? Und das in nur einem Analysedurchgang? Das ermöglicht eine neue Kombinationsmethode, welche zwei Ionisierungsquellen in einem Aufbau vereint.

Daniel Foest steht im Labor und hält ein Papier mit einer Leberprobe, die er am Massenspektrometer untersucht.
26. Februar 2025

Was machst du am ISAS, Leon?

Was haben Marshmallows und Schokolade mit der Analyse von Zellen zu tun? Das darf Leon bei seinem Schülerpraktikum am ISAS herausfinden. Was der 15-jährige außerdem während seiner Zeit am Institut lernt, berichtet er bei ISAS Kompakt.

Leon hält Marshmallows, Schokolade und die Hardware für sein Projekt zur Bilderkennung.
14. Februar 2025

Valentinstag: Perfekte Paare im Labor

Was die Herzen unserer Forschenden höherschlagen lässt, wollte die Redaktion von ISAS Kompakt am Valentinstag wissen. Die Beispiele aus den Laboren der Forschungsgruppen Bioimaging und NMR Metabolomics zeigen: besondere Verbindungen gibt es nicht nur in der Liebe, sondern auch in der Wissenschaft.

Porträt von Dr. Themistoklis Venianakis.
4. Februar 2025

Wertvolle Verbindungen: Adrian Sebuliba

Adrian Sebuliba ist seit 2023 als Software-Ingenieur in der ISAS-Nachwuchsgruppe AMBIOM tätig. Zuvor arbeitete er für eine Digital-Commerce-Plattform für die chemische Industrie in Uganda. In der ISAS Kompakt Reihe „Wertvolle Verbindungen“ berichtet er unter anderem von seinem Wechsel in die Gesundheitsforschung.

Portrait von Adrian Sebuliba.
28. Januar 2025

Ein kleiner, aber sehr wichtiger Schritt

Susmita Ghosh forscht seit Oktober 2021 in der Arbeitsgruppe Biofluoreszenz am ISAS. Für ihr Pilotprojekt »Dissecting the neutrophil-tumor cell interactome using SILAC-labelling« hat die Doktorandin nun die erste Förderung ihrer Karriere erhalten.

Portrait Susmita Ghosh.
17. Januar 2025

Was machst du am ISAS, Lennart?

Was fasziniert dich an deiner Arbeit als Softwareingenieur? Wieso engagierst du dich im Betriebsrat? Diese und weitere Fragen beantwortet Lennart Kowitz bei ISAS Kompakt.

Portrait von Lennart Kowitz.