Zum Inhalt springen

Wertvolle Verbindungen: Prof. Dr. René Zahedi

Dortmund, 14. November 2024

Am ISAS forschen Mitarbeitende aus aller Welt interdisziplinär gemeinsam. Das führt nicht nur zu innovativen Forschungsansätzen sondern auch zu einem Netzwerk aus wertvollen Verbindungen. Ehemalige Mitarbeitende bleiben ein intergraler Bestandteil dieses ISAS-Netzwerks und tragen durch einen regelmäßigen Austausch und enge Zusammenarbeit weiterhin zur Verbreitung der wissenschaftlichen Erkenntnisse des ISAS bei. In den folgenden Wochen und Monaten geben daher ehemalige und aktuelle Kolleg:innen einen Einblick in die wertvollen Verbindungen innerhalb und außerhalb des Instituts.

Nach dem Auftakt von Dr. Saskia Venne, berichtet jetzt Prof. Dr. René Zahedi von seiner Zeit am Institut. Er war von 2008 bis 2017 unter anderem als Nachwuchs- und Arbeitsgruppenleiter am ISAS. Mittlerweile hat er eine Professur an der University of Manitoba (Kanada) und ist Direktor des Manitoba Centre for Proteomics and Systems Biology. Im Statement berichtet der Biochemiker davon, wie die Zeit am ISAS seine Arbeit noch heute prägt.

Prof. Dr. René Zahedi.

Mit meiner Forschungsgruppe habe ich am ISAS Methoden entwickelt und optimiert, um die dynamische Regulation von Proteinen durch posttranslationale Modifikationen (PTMs) wie etwa Protein-Phosphorylierung zu untersuchen. Unser Fokus lag vor allem auf der Verbesserung der Sensitivität der Verfahren für die Analyse klinischer Proben, deren Menge oft stark limitiert ist. Diese Verfahren kamen anschließend zum Einsatz, um Änderungen in der Phosphorylierung von Proteinen in humanen Thrombozyten oder auch Krebszellen von Patient:innen mit chronisch lymphatischer Leukämie zu untersuchen.

Die stark multidisziplinäre Arbeit am ISAS hat mir sehr dabei geholfen zu verstehen, dass Forschende verschiedener Fachdisziplinen oftmals in einer anderen „Sprache“ sprechen. Ich konnte somit meine eigene Art der Kommunikation überdenken – und hoffentlich verbessern. Auch bei den Kooperationen mit klinischen Partnern war es äußerst hilfreich, die unterschiedlichen Sichtweisen, Ziele und Wege der Kommunikation zu verstehen. Eine wichtige Kooperation mit einem Onkologen, die ich während meiner Zeit am ISAS aufgebaut habe, besteht noch heute.

Weiterhin haben es mir die optimalen Rahmenbedingungen am ISAS erlaubt, wichtige internationale Kontakte zu knüpfen, indem ich beispielsweise in meinem Fachgebiet führende Wissenschaftler:innen zu Vorträgen nach Dortmund einladen konnte. Vor allem die Kolleg:innen am ISAS waren fantastisch – von der Gebäudetechnik und Werkstatt über die Verwaltung bis hin zu den anderen Forschungsgruppen bestand ein super Klima.

Inzwischen forsche ich in Kanada und bilde zudem an der University of Manitoba die Wissenschaftler:innen von morgen aus. Translation ist für mich das Spannendste bei meinen Tätigkeiten. Das Manitoba Centre for Proteomics and Systems Biology befindet sich im größten Krankenhaus Winnipegs, das mehr als 550.000 Patient:innen jährlich behandelt. Durch die tägliche Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschenden, Technolog:innen, und Kliniker:innenn ergeben sich zahlreiche spannende Projekte mit direktem Bezug zu den Patient:innen. Es geht bei unserer Arbeit beispielsweise um schwere Erkrankungen von Neugeborenen. Wir möchten mit unseren Verfahren die Diagnose angeborener metabolischer Defekte verbessern und den Betroffenen so schneller die nötige Behandlung ermöglichen. Das Potential der Proteomforschung für die klinische Translation ist enorm – und genau das ist auch eine zentrale Botschaft meiner Lehre.

Prof. Dr. René Zahedi Professor an der University of Manitoba (Kanada) und Direktor des Manitoba Centre for Proteomics and Systems Biology Foto: @Privat

Teilen

Weitere Beiträge

10. Februar 2025

Universitätsprofessur (W2) für "Neue Technologien für die NMR-basierte Metabolomforschung"

Das ISAS und die Technische Universität Dortmund intensivieren ihre Zusammenarbeit mit einer Professur nach dem Jülicher Modell. Bewerbungen sind bis zum 5. März 2025 möglich.

4. Februar 2025

Wertvolle Verbindungen: Adrian Sebuliba

Adrian Sebuliba ist seit 2023 als Software-Ingenieur in der ISAS-Nachwuchsgruppe AMBIOM tätig. Zuvor arbeitete er für eine Digital-Commerce-Plattform für die chemische Industrie in Uganda. In der ISAS Kompakt Reihe „Wertvolle Verbindungen“ berichtet er unter anderem von seinem Wechsel in die Gesundheitsforschung.

Portrait von Adrian Sebuliba.
28. Januar 2025

Ein kleiner, aber sehr wichtiger Schritt

Susmita Ghosh forscht seit Oktober 2021 in der Arbeitsgruppe Biofluoreszenz am ISAS. Für ihr Pilotprojekt »Dissecting the neutrophil-tumor cell interactome using SILAC-labelling« hat die Doktorandin nun die erste Förderung ihrer Karriere erhalten.

Portrait Susmita Ghosh.
17. Januar 2025

Was machst du am ISAS, Lennart?

Was fasziniert dich an deiner Arbeit als Softwareingenieur? Wieso engagierst du dich im Betriebsrat? Diese und weitere Fragen beantwortet Lennart Kowitz bei ISAS Kompakt.

Portrait von Lennart Kowitz.
15. Januar 2025

Dorit Günther in den Vorstand des ISAS berufen

Dorit Günther übernimmt die kaufmännische Leitung des ISAS.

Portrait von Dorit Günther.
3. Januar 2025

Wertvolle Verbindungen: Dr. Julia Lill

Dr. Julia Lill forschte von 2020 bis 2021 am ISAS. Mittlerweile ist sie Senior Scientist im Team für Krebsimmunologie bei BioNTech in Cambridge (USA). Wie sie ihre Zeit am ISAS zu diesem Forschungsfeld brachte und welche Relevanz ein funktionales Netzwerk dabei hat, berichtet die Immunologin in der ISAS-Kompakt Reihe "Wertvolle Verbindungen".

A portrait of Julia Lill.
27. Dezember 2024

Trauer um Jürgen Bethke

Das ISAS trauert um seinen Kaufmännischen Vorstand Jürgen Bethke, der nach kurzer, schwerer Krankheit am 12. Dezember verstorben ist.

Trauer um Jürgen Bethke.
10. Dezember 2024

Xiaowei Xu kommt als Humboldt-Stipendiat zum ISAS

Prof. Dr. Xiaowei Xu forscht ab Februar 2025 als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung am ISAS. Im Interview berichtet er von seiner Forschung zu Künstlicher Intelligenz in der Gesundheitsforschung und seinen Plänen in Dortmund.

Portrait von Prof. Dr. Xiaowei Xu.
26. November 2024

„Ich verstehe uns als Brücke zwischen Grundlagenforschung und Klinik"

Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan leitet in der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Essen das Institut für Tumor-Metabolismus. Mit seiner Arbeitsgruppe forscht er dort unter anderem zu Metastasen und zum Stoffwechsel von Hautkrebszellen. Seit Mai 2024 leitet er darüber hinaus eine zweite Arbeitsgruppe in Dortmund – Details gibt es im Interview.

Prof. Dr. Dr. Apaslan Tasdogan.