Dortmund, 1. Oktober 2021
Am ISAS ist seit Anfang August erstmals eine Pharmazie-Studentin aus Italien zu Gast. Anna Percio studiert an der Katholischen Universität vom Heiligen Herzen (Università Cattolica del Sacro Cuore) in Rom.
Zwei Monate ihrer vorlesungsfreien Zeit verbringt die 22-jährige in der ERC Gruppe Sulfaging, um die Forschungsarbeit am ISAS kennenzulernen. „Wir sind sehr froh über diese Partnerschaft und darüber, unseren Studierenden diesen Austausch bieten zu können“, sagt Prof. Andrea Urbani, Direktor der Abteilung für biotechnologische Grundlagenwissenschaften, Intensiv- und perioperative Kliniken, der Percio im August in Dortmund besuchte und sich vor Ort ein Bild vom Austausch machte.
Neue Einblicke in die Biochemie am ISAS
Percio beginnt im Oktober das vierte und somit vorletzte Lehrjahr ihres Studiums. Über 250 km von ihrer Heimatstadt Avellino entfernt, tritt sie in der italienischen Hauptstadt in die Fußstapfen ihrer Mutter und Großmutter, die beide Apothekerinnen sind. Da die 22-Jährige sich neben den gesundheitsökonomischen Aspekten der Pharmazie auch für die analytischen Methoden aus der Biochemie interessiert, entschied sie sich für den Austausch am ISAS. „Am Anfang musste ich in Dortmund viel dazulernen, denn die Arbeitsabläufe in einem biochemischen Labor unterscheiden sich sehr von denen in den Laboren an der Universität“, berichtet die Studentin. In der ERC Gruppe Sulfaging kümmert sie sich um Kulturen aus Bindegewebszellen (Fibroblasten) und neuronalen Zellen von Mäusen. Anhand dieser testet die Italienerin, inwieweit Schwefelwasserstoff die zelluläre Reaktion auf die Insulin-Signalgebung steuert und somit den Alterungsprozess von Zellen beeinflusst.
Pandemiebedingt ein späterer Start als geplant
Aufgrund des Infektionsgeschehens konnte Percio Rom erst einen Monat später als ursprünglich geplant verlassen. Um im Oktober den Start des neuen Semesters in Italien nicht zu verpassen, bleibt sie statt der vorgesehenen drei Monate nur zwei am ISAS. Die Studentin ist froh, dass sie überhaupt noch nach Deutschland kommen konnte: „Bisher gab es für die Pharmazie-Studenten wenige Möglichkeiten, ins Ausland zu gehen. Ich sehe das nicht nur als Chance, andere Kulturen kennen zu lernen, sondern auch, um zu schauen, wie ich nach meinem Abschluss arbeiten möchte.“ Außer dem Interesse an der Forschung teilt Percio mit ihren Kolleg:innen in Dortmund die Liebe zum Fußball: Allerdings unterstützt sie in der Heimat nicht den BVB, sondern ihren Lieblingsverein Juventus Turin.
(Cheyenne Peters)

Im August begrüßte Prof. Albert Sickmann Anna Percio und Prof. Andrea Urbani von der Università Cattolica del Sacro Cuore am ISAS.
© ISAS