Dortmund, 19. Dezember 2025
Möglichst wenig – das ist das Ziel von Susmita Ghosh, Doktorandin in der Arbeitsgruppe Biofluoreszenz. Warum sie im Labor nicht nach mehr, sondern nach weniger strebt, erläutert die Biologin im Kontext ihrer Forschung zu neutrophilen Granulozyten, kurz Neutrophile. Diese Immunzellen spielen bei der Abwehr von Infektionen und bei Tumoren, Schlaganfällen oder Herzinfarkten eine Rolle. Normalerweise helfen Neutrophile bei der Heilung, ab einem bestimmten Punkt können sie den Krankheitsverlauf jedoch auch verschlechtern. Neutrophile sind somit bei der Immunabwehr unverzichtbar, können allerdings auch bei Entzündungsprozessen körpereigenes Gewebe schädigen. Und genau um diese Doppelrolle dreht sich Ghoshs Forschung.

Susmita Ghosh ist Biologin und promoviert zur Rolle von neutrophilen Granulozyten bei der Abwehr von Infektionen.
Um die jeweiligen Funktionen der Immunzellen zu bestimmen, untersuchen Ghosh und weitere Forschende das Proteom (Gesamtheit aller Proteine) in den Neutrophilen. Eine Herausforderung bei der Analyse mittels Massenspektrometrie ist die geringe Zellzahl in den Proben, etwa in Gewebe von Patient:innen nach einem Schlaganfall oder mit einem Tumor. Deshalb hat die 29-Jährige ein Verfahren optimiert, das trotz geringer Anzahl an Neutrophilen aussagekräftige Ergebnisse liefert. Statt Millionen von Zellen genügen so bereits 1.000 – und künftig sollen eine Handvoll oder sogar einzelne Zellen reichen. Dadurch müssen keine Proben mehr gepoolt, also miteinander gemischt, werden. Warum die Arbeit mit kleinen Zellzahlen entscheidend ist und was Tabascosauce mit Neutrophilen zu tun hat, berichtet Ghosh in der englischsprachigen Episode von »NACHGEFORSCHT – DIE LIVESCHALTE INS LABOR« mit Moderatorin Cheyenne Peters.
(Elai Arts)

