Dortmund, 23. September 2022
Eigentlich hatte Dr. Jianxu Chen (AMBIOM – Analysis of Microscopic BIOMedical Images) Dr. Rita Strack zu einem Besuch ans ISAS eingeladen. Doch am Mittwoch, im voll besetzten Hörsaal am ISAS Campus, war Strack die Gastgeberin. Mit ihrem Vortrag öffnete die leitende Redakteurin bei Nature Methods die sonst verschlossenen Türen des Journals und gab Einblicke in die internen Redaktionsabläufe. Der Perspektivwechsel, den die Biochemikerin den Teilnehmer:innen dabei vor Augen führte, war gleichzeitig ein Schlüssel für künftige erfolgreiche Publikationen – auch in anderen Fachmagazinen.
Mehr als 4.000 Manuskripte hat Strack in den vergangenen acht Jahren bei Nature Methods gelesen. Pro Monat gehen beim Journal mehr als 200 Manuskripte ein. Zehn bis 15 Prozent davon schaffen es ins Review, und davon veröffentlicht werden am Ende 60 Prozent. Wer Strack folgte, dem wurde schnell klar: Die Begeisterung für neue Forschungsthemen und erfolgreiche Publikationen treibt die ehemalige Forscherin an. Worauf es bei einem erfolgreichen Paper ankommt, zeigte Strack anhand von zahlreichen Tipps und Beispielen. So gab die US-Amerikanerin beispielsweise den Rat, sich genau mit dem Inhalt und der Zielgruppe eines Journals zu befassen, und Fragen vor dem Einreichen mit den Redakteur:innen zu klären.

Tipps für Aussicht auf eine erfolgreiche Publikation gab es am Mittwoch im Hörsaal am ISAS Campus von Dr. Rita Strack, einer der leitenden Redakteur:innen von Nature Methods.
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Worauf es wirklich ankommt
„Ist das Thema für die Leser:innenschaft und damit für dieses Journal relevant? Wie transparent und zugänglich sind die eingereichten Daten? Lassen sich die Ergebnisse reproduzieren?“ Viele der Hintergrundinformationen und Hinweise, die Strack den Wissenschaftler:innen im Publikum und online preisgab, lassen sich auf andere Journals übertragen. „Wir haben erfahren, worauf es wirklich ankommt, und dabei viel über häufige Fehler, praktische Tipps und sogar eine umfangreiche Liste an Trendthemen gehört. Dies alles ist für künftige Veröffentlichungen sehr hilfreich“, sagt Chen. Überrascht habe ihn das Selbstverständnis, mit dem Strack und ihre Kolleg:innen ihrer Arbeit nachgingen: Forscher:innen zu unterstützen, das Beste aus ihren Manuskripten herauszuholen und sicherzustellen, dass die Publikationen den Standards des Journals entsprechen. Ein Aspekt, der außer Chen viele der mehr als 70 Teilnehmer:innen überrascht haben dürfte: Solange die wissenschaftliche Arbeit gut ist, spielen Formatierung, Textlänge oder Anzahl an Abbildungen bzw. Tabellen laut Strack für die Entscheidung, ob externe Gutachter ein Manuskript bewerten sollen, gar keine Rolle.
„Ich bin ein Mensch“
Nach einer angeregten Diskussion lud Strack die Anwesenden zum Abschluss ein, in Kontakt zu bleiben. „Ich bin ein Mensch“ - damit ermutigte sie die Wissenschaftler:innen, künftig das Gespräch mit ihr oder Redakteur:innen anderer Journals zu suchen.

Für Dr. Rita Strack (links) war es der erste Besuch am ISAS. Nach ihrem Vortrag und den Poster-Präsentationen zogen für die Abteilung Biospektroskopie (v.r.n.l.) Dr. Jianxu Chen, Prof. Dr. Matthias Gunzer und Prof. Dr. Anika Grüneboom ein positives Fazit.
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