Dortmund, 12. Juni 2024
Welche Rolle spielt das Immunsystem bei einem Herzinfarkt? Unser Immunsystem ist ein Mysterium – und das, obwohl wir schon einiges über die körpereigene Abwehr wissen. Noch heute geben viele immunologische Vorgänge der Medizin Rätsel auf. Dazu gehören beispielsweise sterile Inflammationen, also Entzündungsreaktionen ohne direkte äußere Einwirkung. Eine dieser prominentesten sterilen Entzündungen ist der Herzinfarkt. Warum und wie kommt es ohne Erreger wie Bakterien oder Viren überhaupt zu dieser Immunreaktion? Welche Prozesse des Immunsystems laufen bei einem Herzinfarkt ab? Und wie lässt sich mithilfe neuer Erkenntnisse aus der Forschung die Therapie für Patient:innen verbessern?
Bei der Science Night am 27. September 2024 laden das storyLab kiU der Fachhochschule Dortmund und das ISAS von 16 bis 22 Uhr ein, die geheime Welt des Immunsystems zu entschlüsseln. Ziel des dreidimensionalen Erlebnisses in Bild und Klang: Ein Perspektivwechsel, der direkt ins Herz geht. Das Team des storyLab kiU ermöglicht es den Besucher:innen, das Immunsystem nach einem Herzinfarkt außerhalb eines Forschungslabors wahrzunehmen. Das, was sonst nur Forschende etwa mit dem Lichtblatt-Fluoreszenzmikroskop sehen, lässt sich im immersiven Raum im Dortmunder U anhand verschiedener Mikroskop-Aufnahmen aus dem ISAS hautnah erleben: Nach einem Herzinfarkt werden das entzündete Herzgewebe sowie die darin eingewanderten, „übereifrigen“ Immunzellen sichtbar. Mit den Aufnahmen möchten die Wissenschaftler:innen die Immunreaktion bei einem Herzinfarkt und daraus entstehende Folgeschäden verstehen. Ihr Ziel: Mit dem gewonnenen Wissen molekulare Angriffspunkte für Medikamente identifizieren – und damit den Weg für neue Herzinfarkt-Therapien ebnen.
Über ihre Arbeit als Forschende und Künstler:innen möchten die Beteiligten bei der Science Night mit allen Interessierten ins Gespräch kommen. Großen und kleinen Besucher:innen stehen sie nach dem immersiven Erlebnis gerne für Fragen zur Verfügung. Der Eintritt ist frei.
Über den immersiven Raum im Dortmunder U
Der viermal vier Meter große immersive Raum im Foyer des Dortmunder U besteht aus drei Wänden und einer Bodenfläche, die mittels Hochleistungsprojektoren, Videotechnik, Soundeffekten, Bodyshakern und einer Interaktionssteuerung zu einem eigenen Kunsterlebnis für die Besucher:innen werden. Die Installation erscheint immer dreidimensional, da ein Tracking-System die Position der Person im Raum erfasst und die Projektion perspektivisch anpasst. Dazu erzeugt das 32-kanalige Lautsprechersystem einen immersiven Raumklang, sodass sowohl visuell als auch auditiv mit fast allen Sinnen in ein umfließendes Meer aus Klang- und Bildwelten eingetaucht werden kann. Eine solche Kunstdarbietung ist in NRW einzigartig und ein Experiment. Der Raum ist Teil des vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft geförderten Forschungsprojektes „page21“.