Zum Inhalt springen

Das ISAS verabschiedet Prof. Dr. Norbert Esser in den Ruhestand

Dortmund, 22. Juli 2024

Dortmund/Berlin, 22. Juli 2024. Rund 21 Jahre lang konnte das ISAS auf Prof. Dr. Nobert Esser zählen – solange war der promovierte Physiker in unterschiedlichen Positionen für das Institut im Einsatz. Im Oktober 2004 nahm er seine Arbeit als Leiter des Institutsteils Berlin auf. Es folgten 2006 eine gemeinsame Berufung mit der Technischen Universität Berlin als W3-Professor für Grenz- und Oberflächenanalytik und verschiedene Stationen am ISAS. Als Leiter des Berliner Institutsteils war Esser von 2008 bis 2020 Mitglied des Vorstands. Drei Jahre davon war er als Vorstandsvorsitzender tätig. Anlässlich seiner Verabschiedung veranstaltete das ISAS am 19. Juli ein wissenschaftliches Kolloquium in Berlin.

„Wir danken Norbert Esser für sein großes Engagement während seiner langjährigen Tätigkeit am ISAS. Er hat ab dem Jahr 2011 den Wandel des Instituts weg von den Material- und hin zu den Lebenswissenschaften begleitet“, sagte Prof. Dr. Albert Sickmann, ISAS-Vorstandsvorsitzender. Eine zukunftsweisende Veränderung, die für den Schritt des Instituts, Analytik für die Gesundheitsforschung zu entwickeln, unabdingbar gewesen sei. Im Namen des Gesamtvorstands bedankte sich Sickmann auch für Essers Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Er hob Essers Engagement außerhalb des Instituts hervor, beispielsweise als Vorstandsmitglied der Initiativgemeinschaft außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in Adlershof (IGAFA). Weiterhin brachte er sich jahrelang, mitunter als Sprecher, im Fachverband »Dünne Schichten« der Deutschen Physikalischen Gesellschaft ein.

Esser studierte an der RWTH Aachen Physik. Es promovierte 1991 an der TU Berlin mit einer Dissertation über Metall-Halbleiter-Grenzflächen. Anschließend widmete er sich der optischen Spektroskopie an Grenzflächen mit dem Ziel, auszuloten, inwieweit sich aus sogenannten spektralen Fingerprints ein quantitatives Verständnis auf atomarem / molekularem Niveau ableiten lässt. Neben den vibronischen und elektronischen Eigenschaften von Oberflächen, 1D-atomaren Nanostrukturen und funktionalen Grenzflächen, standen die optischen Eigenschaften „neuer“ Materialien wie Wide-Bandgap-Halbleiter im Fokus – stets in enger Kooperation mit verschiedenen Arbeitsgruppen aus dem Bereich Festkörpertheorie. Interdisziplinäre Anwendungen und methodische Entwicklungen der optischen Analyseverfahren waren dabei ein fester Bestandteil von Essers Arbeiten am Institutsteil Berlin, vielfach in enger Kooperation mit Firmen auf dem Campus Adlershof.  

Teilen

Weitere Beiträge

8. September 2025

3 Fragen an Susmita Ghosh

Wie beeinflusst die Darmflora das Immunsystem? Susmita Ghosh forscht am ISAS zu Proteinen und Immunzellen. Im Interview erzählt die Biologin von ihrer Arbeit und erklärt, wie sich Darmflora und Immunsystem auf die Folgen eines Schlaganfalls auswirken könnten.

Susmita Ghosh sitzt am ultrasensitiven Massenspektrometer und stellt eine Proben ein.
8. September 2025

Darmflora & Schlaganfall – wie Mikroorganismen unser Immunsystem beeinflussen

Welche Faktoren können Immunzellen nach einem Schlaganfall aktivieren? Dieser Frage sind Forschende am Universitätsklinikum Essen und ISAS nachgegangen. Im Fokus ihrer Arbeit stand dabei die Darmmikrobiota.

25. August 2025

PODCAST »NACHGEFORSCHT – DIE LIVESCHALTE INS LABOR« Folge 11: Probenrotor liefert Rundumblick bei Immun- & Gefäßzellen

Mit einem neu entwickelten Workflow, der verschiedene Mikroskopie-Verfahren kombiniert und Proben mithilfe eines Rotors dreht, gelingt es der Forschungsgruppe Bioimaging Zellen in einem gänzlich neuen Umfang sichtbar zu machen. Welche Vorteile dies mit sich bringt, berichtet Dr. Malte Roeßing in der neuen Podcast-Folge.

24. August 2025

Bilder sagen doch nicht mehr als 1.000 Worte

"Die bildgebende Massenspektrometrie den Schritt weg von qualitativen, hübschen Bildern hin zu absolut quantifizierbaren Aussagen schaffen", sagt Prof. Dr. Sven Heiles in seinem Gastbeitrag für ISAS Kompakt. Darin beschreibt er, wieso dies bisher nicht ohne Weiteres möglich war und wie er diese Herausforderung mit seinem Team am ISAS angeht.

Portrait von Jun.-Prof. Dr. Sven Heiles.
12. August 2025

Alles ist relativ: Neue Wege in der bildgebenden Massenspektrometrie

Qualitative und quantitative Daten mithilfe einer einzigen Methode erheben? Das ermöglicht eine Forschergruppe mit ISAS-Beteiligung gleich für eine ganze Substanzklasse und geht so einer vernachlässigten Tropenkrankheit mit weltweit über 200 Mio. Erkrankten auf den Grund.

23. Juli 2025

3 Fragen an Dr. Ali Ata Tuz

In seiner Promotion hat Dr. Ali Ata Tuz zu den Ursachen für Immunschwäche nach Schlaganfällen geforscht und bereits damals eng mit dem ISAS zusammengearbeitet. Auch in der Arbeitsgruppe Bioimaging am ISAS widmete er sich im Anschluss dem Verhalten von Immunzellen. Von seinem Weg von der Klinik in die anwendungsorientierte Grundlagenforschung berichtet der Mediziner im Interview.

Dr. Ali Ata Tuz sitzt am Konfokalmikroskop und schaut frontal in die Kamera.. Auf dem Bildschirm nebem dem Mirkoskop sind in grün und violett Mikroskopaufnahmen von einer Probe im Mikroskop zu sehen.
16. Juli 2025

Erfolgreiche Evaluierung für das ISAS

Eine unabhängige Kommission im Auftrag der Leibniz Gemeinschaft hat die Forschung am ISAS positiv bewertet. Das Ergebnis hat auch einen Einfluss auf die Förderung des Instituts.

Das Foto zeigt eine Frontansicht des Gebäudes am Standort ISAS City. Die Fassade ziert ein Mikroskop.
8. Juli 2025

Herzinsuffizienz tritt selten allein auf: ISAS-Forschende entwickeln neue Therapie-Säulen

Die Symptome, Folgeprobleme und therapeutischen Herausforderungen bei Herzinsuffizienz (Herzschwäche) fordern Hausärzt:innen zunehmend heraus. Vor allem bei Patient:innen mit zusätzlichen Erkrankungen sind Mediziner:innen in der Auswahl an Behandlungsmöglichkeiten limitiert. Am ISAS forschen Wissenschaftler:innen daher daran, das therapeutische Spektrum für die Herzinsuffizienz gezielt zu erweitern.

Prof. Dr. Kristina Lorenz.
25. Juni 2025

Neue Ionisierungsmethode: Von offenen Fragen zum geschlossenen Plasma

Die Massenspektrometrie funktioniert nur mit elektrisch geladenen, also ionisierten Teilchen. Dazu verwenden Forschende häufig ein Plasma. In einer Serie von Veröffentlichungen werfen Wissenschaftler:innen der Forschungsgruppe Miniaturisierung ein nues Licht auf diese Ionisierungsmethode und stellen ein ganz neues Plasma vor. Dieses kommt ohne kontinuierlichen Gasfluss aus und ist damit besonders ressourcensparend.

Cayian Tian justiert die Gaszufuhr am Plasma.