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Proteogenomics-Methode ermöglicht Analysen für die Krebsmedizin & Meeresforschung

Dortmund, 6. Oktober 2021

Von der Molekularbiologie zur Proteogenomics – einem analytischen Ansatz, der Informationen zu Genomics, Proteomics und Transkriptomics kombiniert: Bei seiner Doktorarbeit hat Bernhard Blank-Landeshammer am ISAS ein vielseitig anwendbares de novo Peptidsequenzierungsverfahren entwickelt. Seine Proteogenomics-Methode ermöglicht es, Peptide in Gewebeproben mittels Massenspektrometrie zu identifizieren.

Der 31-jährige Molekularbiologe konnte das Analyseverfahren bei der Initiative ‚Cancer Moonshot‘ einbringen, um Punktmutationen in Gewebeproben von Dickdarmkrebspatienten zu finden und messen. Die 2016 von US-Präsident Joe Biden ins Leben gerufen Initiative hat das Ziel, die Krebsforschung zu beschleunigen. Das ISAS arbeitet hierfür gemeinsam mit Forschungseinrichtungen aus Nordamerika an Proteogenomics-Methoden, um die Ursachen von Krebserkrankungen besser zu erforschen und neue personalisierte Therapien zu entwickeln.

Verfahren erlaubt Analysen für die Krebs- & Klimaforschung

Blank-Landeshammers Methode eignet sich nicht nur für die Krebsforschung, sondern auch für die Klimaforschung. In Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) in Bremen hat der er sein Verfahren eingesetzt, um Foraminiferen, einzellige Meeresbewohner, zu untersuchen. Die Organismen bieten Geowissenschaftlern zahlreiche Informationen, etwa zur Wassertemperatur, zum Salzgehalt oder pH-Wert. „Mithilfe der Proteogenomics-Analyse lässt sich beispielsweise die zelluläre Stressantwort der Foraminiferen auf die erhöhten Ozeantemperaturen als Folge des Klimawandels messen“, erklärt Blank-Landeshammer. 

Wie ging’s nach der Promotion am ISAS weiter?

Im Zuge seiner Promotion arbeitete Blank-Landeshammer von April 2015 bis Dezember 2019 in der Arbeitsgruppe Proteomics (Abteilung Bioanalytik). Nach seiner Zeit am ISAS ging Blank-Landeshammer 2021 in seine Heimat Österreich zurück. Dort forscht er am Center of Excellence für Lebensmitteltechnologie und Ernährung an der Fachhochschule Wels.

(Bianca Weber)

Bernhard Blank-Landeshammer hat in der Arbeitsgruppe Proteomics promoviert und eine Proteogenomics-Methode entwickelt, mit der man Peptide in Gewebeproben mittels Massenspektrometrie identifizieren kann.

Bernhard Blank-Landeshammer hat in der Arbeitsgruppe Proteomics promoviert und eine Proteogenomics-Methode entwickelt, mit der man Peptide in Gewebeproben mittels Massenspektrometrie identifizieren kann.

© Blank-Landeshammer

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