Dortmund, 20. September 2024
Wozu brauchen wir Tierversuche und wie lassen sich diese reduzieren? Welche Rolle spielt das Immunsystem bei einem Herzinfarkt? Und wie wird man eigentlich Forscher:in? Antworten auf diese Fragen und viele weitere erhalten Wissenschaftsinteressierte beim Format „Book a Scientist“ am 15. Oktober 2024. In virtuellen Einzelgesprächen stehen zwei ISAS-Forschende und viele weitere Wissenschaftler:innen aus der Leibniz-Gemeinschaft Neugierigen Rede und Antwort. Teilnehmen können sowohl Jugendliche, als auch Erwachsene. Auch die Teilnahme von Schulklassen ist möglich.
„Book a Scientist“ ist ein jährliches Dialogformat der Leibniz-Gemeinschaft. Nach dem Speed-Dating-Prinzip treffen Interessierte in 25-minütigen Videocalls auf Leibniz-Wissenschaftler:innen und fragen, was sie schon immer zu einem bestimmten Thema interessiert hat. Dazu stehen die Forschenden für Kurzgespräche zwischen 10 und 11.30 Uhr sowie 16 und 17.30 Uhr zur Verfügung. Egal ob Laien oder Forschende aus anderen Fachbereichen – das Format richtet sich ausdrücklich an alle Wissenschaftsinteressierten. Die Buchung der insgesamt über 130 Themen erfolgt über die Leibniz-Gemeinschaft (siehe unten).
In diesem Jahr sind zwei ISAS-Forschende dabei:
„Warum reagiert unser Immunsystem nach einem Herzinfarkt über – und was bedeutet das für Patient:innen?“
Prof. Dr. Anika Grüneboom ist Biologin und erforscht am ISAS schwerpunktmäßig die Kommunikation von Immunzellen. Dabei widmet sie sich zwei besonderen Zelltypen, den Neutrophilen Granulozyten und Makrophagen. Um einen tiefen Einblick in unbekannte Vorgänge im Immunsystem nach einem Herzinfarkt zu erhalten, untersucht die Immunologin mithilfe verschiedener Mikroskope das Verhalten von Neutrophilen und Makrophagen in Herzen von Mäusen. Ihr Ziel: Mit dem gewonnenen Wissen molekulare Angriffspunkte für Medikamente identifizieren – und damit den Weg für neue Herzinfarkt-Therapien ebnen. Bei Grünebooms Forschung kommen außer tierischem Gewebe vor allem Alternativmethoden wie Zellkulturen sowie Proben von Patient:innen zum Einsatz.
„Tierversuche – wofür brauchen wir sie und wie können wir sie reduzieren?“
Prof. Dr. Matthias Gunzer ist Biologe und betreibt am ISAS sowie Universitätsklinikum Duisburg-Essen Grundlagenforschung. Er untersucht menschliche und murine (Mäuse betreffende) Immunzellen, genauer gesagt: Neutrophile Granulozyten. Sein Ziel ist es, bisher unverstandene immunologische Zusammenhänge im menschlichen Körper aufzuklären. Dafür entwickeln Gunzer und sein Team u.a. Tiermodelle sowie Mikroskopie-Tools für die Analyse von Neutrophilen. Damit untersuchen sie z.B. das Bewegungsverhalten der Neutrophilen bei einer Tumortherapie. Gunzer arbeitet mit Tierversuchen und Alternativmethoden wie Zellkulturen. Warum aber kann der Immunologe keine Krebsmetastase oder keinen Schlaganfall in der Petrischale untersuchen? Für welche medizinischen Fragestellungen beim Menschen sind Mäuse unerlässlich? Wie lässt sich die Anzahl von Versuchstieren reduzieren? Die Antworten darauf gibt Gunzer bei Book a Scientist.