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DFG-Graduiertenkolleg: Universitätsmedizin Essen & ISAS widmen sich Herzinfarkt-Folgeschäden

Wenn die Blutversorgung zum Herzmuskel bei einem akuten Myokardinfarkt (Herzinfarkt) stillsteht, zählt jede Sekunde. Doch selbst wenn die verschlossenen Gefäße dank notfallmedizinischer Versorgung wieder offen sind, bleiben die langfristigen Folgen für Patient:innen oftmals verheerend. Einem dieser Folgeschäden widmet sich das Graduiertenkolleg »GRK 2989 Targeting Cellular Interfaces in Reperfused Acute Myocardial Infarction (TCI repAMI)«. Es handelt sich dabei um eine Kooperation der Universität Duisburg-Essen inkl. des Universitätsklinikums Essen und des ISAS. Ein neues Tandem-Betreuungskonzept soll Doktorand:innen optimal an der Schnittstelle zwischen Labor und Klinik ausbilden. Im Jahr 2023 erhielten die Kooperationspartner die Zusage der Deutschen Forschungsgemeinschaft: Sie wird das Graduiertenkolleg von April 2024 bis März 2029 mit acht Millionen Euro fördern.

Ist der Blutfluss nach einem akuten Myokardinfarkt wiederhergestellt, können sogenannte Reperfusionsschäden entstehen. Dabei überschwemmt das plötzlich wieder fließende Blut die betroffenen Herzmuskelzellen regelrecht mit Sauerstoff sowie Nährstoffen und löst so beispielsweise Entzündungsprozesse aus. Ziel des Graduiertenkollegs »TCI repAMI« ist es, das diesem Prozess zugrunde liegende Zusammenspiel zwischen spezifischen Immunzellen, Gefäßzellen und Kardiomyozyten (Herzmuskelzellen) zu analysieren und zu charakterisieren. So wollen die Forschenden neue Ziele für therapeutische Ansätze identifizieren.

Das Bed-to-Bench-to-Bed-Prinzip

Das Graduiertenkolleg umfasst elf Teilprojekte, jeweils angesiedelt in den drei Forschungsbereichen Immunzellen, Gefäßzellen und Kardiomyozyten. In jedem Projekt bilden zwei Expert:innen aus der Klinik und der Grundlagenforschung ein Tandem-Team, um die insgesamt 33 Doktorand:innen (22 naturwissenschaftliche und elf medizinische Promovenden) optimal interdisziplinär auszubilden. Dabei verfolgt das Konsortium ein Bed-to-Bench-to-Bed-Prinzip: Ausgehend von der Problemidentifikation am Patient:innenbett sind das experimentelle Design, die Analyse und Auswertung der Forschungsdaten sowie die Einordnung der Ergebnisse im klinischen Kontext in den Projektgruppen vorgesehen.

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