Zum Inhalt springen
Kooperation ISAS und Universität Duisburg-Essen

4D schärft medizinische Analysen - Anika Grüneboom zur Professorin berufen

Duisburg-Essen/Dortmund, 4. Dezember 2020

Mit ihrer Ernennung verstärken die Universität Duisburg-Essen (UDE) und das Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS – e.V. in Dortmund ihre Kooperation: Dr. Anika Grüneboom übernimmt die Professur für „Experimentelle Biomedizinische Bildgebung“ an der Medizinischen Fakultät. Sie ist nach dem Jülicher Modell vergeben: Mit der gemeinsamen Berufung ist die 34-Jährige zur Professorin an der UDE ernannt worden. Zugleich erforscht sie am ISAS, wie sich molekulare Daten in 4D-Analysen kombinieren lassen.

Die Universität Duisburg-Essen (UDE) und das Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften - ISAS - e.V. haben Anika Grüneboom gemeinsam zur Professorin an der UDE berufen. Am ISAS forscht Prof. Dr. Grüneboom zur experimentellen medizischen Bildgebung.

Die Universität Duisburg-Essen (UDE) und das Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften - ISAS - e.V. haben Anika Grüneboom gemeinsam zur Professorin an der UDE berufen. Am ISAS forscht Prof. Dr. Grüneboom zur experimentellen medizischen Bildgebung.

© UDE/Frank Preuß

Die 4D-Analytik erweitert dreidimensionale Daten um eine vierte Ebene. Für die Forschung am ISAS heißt das: Wie viel von welcher Substanz ist wann an welchem Ort? „Das zu wissen ist für uns unverzichtbar. Bei den gängigen bioanalytischen Labormethoden werden Zellen oder Biomoleküle aus Gewebeproben isoliert, um sie zu untersuchen. Dadurch gehen jedoch sämtliche Informationen zu ihrer räumlichen Lage verloren“, erläutert die Immunologin Grüneboom. Wie relevant die Verortung ist, zeigen zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei einem Infarkt verändern sich die molekulare und zelluläre Zusammensetzung der betroffenen Gewebeareale des Herzens massiv gegenüber gesunden Bereichen.

Ziel der Arbeit am ISAS ist es, mittels der 4D-Analytik etwa neue Biomarker für eine Frühdiagnostik oder personalisierte Therapie zu ermitteln. „Um zu verstehen, wann und wo im Körper die biologische Entscheidung zwischen Krankheit und Gesundheit fällt, brauchen wir Analysemethoden, die zeitgleich Informationen zu unterschiedlichen Molekülklassen und deren räumlichen Verteilungsmuster abbilden können. Wir freuen uns daher sehr, mit Anika Grüneboom eine ausgezeichnete und versierte Wissenschaftlerin für neuartige bildgebende Verfahren berufen zu können“, sagt Prof. Dr. Albert Sickmann, Vorstandsvorsitzender des Instituts.

„Mit der Berufung von Prof. Anika Grüneboom können wir unsere erfolgreiche wissenschaftliche Zusammenarbeit mit dem ISAS weiter ausbauen. Denn diese schlägt eine wichtige Brücke zwischen der Grundlagen- und der patientenbezogenen Forschung“, erläutert Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Die gebürtige Essenerin absolvierte ihr Biologie-Studium von 2006 bis 2011 an der RWTH Aachen. Für ihre Promotion (2017) wechselte sie ans Universitätsklinikum Essen. Bevor sie an die UDE berufen wurde, war sie seit 2017 Gruppenleiterin an der Universität Erlangen-Nürnberg und untersuchte dort mithilfe bildgebender Verfahren rheumatologische und immunologische Fragen. Ihre Forschungsarbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet.

Downloads

Teilen

Weitere Pressemitteilungen

16. Juli 2025

ISAS erfolgreich durch Leibniz-Gemeinschaft evaluiert

Eine unabhängige Kommission hat das ISAS im Auftrag der Leibniz-Gemeinschaft vor Kurzem evaluiert. Das Ergebnis steht nun fest und zeigt, warum Bund und Länder die Forschung am ISAS weiter fördern sollen.

Das Foto zeigt eine Frontansicht des Gebäudes am Standort ISAS City. Die Fassade ziert ein Mikroskop.
3. Juli 2025

Immunzellen beim Rasen zusehen

Das Wanderungsverhalten von Immunzellen gibt Aufschluss über wichtige Vorgänge im Körper, beispielsweise bei einer lebensgefährlichen Blutvergiftung. Um das Tempo und die Beweglichkeit dieser Zellen besser als bislang möglich messen zu können, haben Forschende der Universität Duisburg-Essen und des ISAS das ComplexEye-Mikroskop inkl. KI-Analyse entwickelt.

Das Foto ist eine Nahaufnahme einer Stubenfliege. Für das ComplexEye übertragen die Forschenden das biologische Konzept der Facettenaugen auf ein künstliches Mikroskop-System.
3. März 2025

Anmeldung Girls‘ Day 2025: Bakterien & Bonbons – was verrät unsere Atemluft?

Sie sind für das bloße Auge unsichtbar, fühlen sich in einem Bett aus Algen wohl und lassen sich stammesgemäß über die Atemluft bestimmen. Die Rede ist von Bakterien. Neben den Schülerinnen sind sie die Protagonisten des Girls' Day 2025 am ISAS. Zwölf Mädchen haben die Gelegenheit, verschiedene Experimente durchzuführen, um Bakterien sichtbar zu machen. Ziel ist es, mehr über Analyseverfahren für die Gesundheitsforschung mittels praktischer Beispiele zu erfahren.

7. Februar 2025

Je weniger desto besser

Wandern Neutrophile Granulozyten in verletztes Gewebe ein, zum Beispiel in das Gehirn nach einem Schlaganfall, können sie chronische Entzündungen fördern und langfristige Schäden verursachen. Um die funktionelle Dynamik der Immunzellen zu analysieren, benötigt man Millionen von ihnen. Eine Gruppe aus Forschenden hat eine Methode entwickelt, die eine massenspektrometrische Analyse mit nur 1.000 Neutrophilen ermöglicht.

Susmita Ghosh am Massenspektrometer.
21. Januar 2025

Länger gesund leben mit einer natürlichen Substanz aus Pilzen?

Kann ein Wirkstoff aus Shiitake- oder Austernpilze die Gesundheit beim Altern verlängern? Ein internationales Forschendenteam unter Leitung von Dr. habil. Miloš Filipović hat den Wirkmechanismus von Ergothionein entschlüsselt. Die Ergebnisse zeigen, wie die Substanz die Gesundheit alternder Tiere verbessert. Eine Humanstudie ist in Planung.

Muskulöse Ratten (Gezeichnet im Asterix-Stil) stehen um einen mit Pilzen gefüllten Zaubertranktopf herum.
25. September 2024

Tauchgang in die geheime Welt des Immunsystems

Erstmals lassen sich in einem immersiven 3D-Erlebnis in Bild und Klang Immunzellen nach einem Herzinfarkt beim "übereifrigen" Aufräumen beobachten. Warum solch eine Reise in das Immunsystem anhand bisher unveröffentlichter Mikroskop-Aufnahmen wichtig ist, zeigt ein neues Kooperationsprojekt des storyLab kiU der Fachhochschule Dortmund und des ISAS. Die Premiere ist am 27. September bei der Science Night im Dortmunder U.

Beim immersiven Erlebnis „Die geheime Welt des Immunsystems“ kommen Besucher:innen den Immunzellen Makrophagen (gelb) nach einem Herzinfarkt ganz nah.