Zum Inhalt springen

Mit dem Begriff Omics bezeichnet die Forschung die gesamtheitliche Charakterisierung aller Gene (Genomics), Lipide (Lipidomics), Metabolite (Metabolomics) oder Proteine (Proteomics). Omics-Daten sind ein wichtiger Ansatzpunkt in der personalisierten Medizin, da sie Aufschluss über Krankheitsvorgänge und mögliche Therapieansätze geben.

Inzwischen liefern die Analyseverfahren, darunter maßgeblich die Massenspektrometrie, zunehmend sensitivere, spezifischere und schnellere Messdaten. Um diese großen, in Zukunft noch komplexer werdenden, Datenmengen zu entsprechenden Genen, Metaboliten und Proteinen adäquat auswerten zu können, bedarf es neuer bioinformatischer Strategien.

© ISAS / Hannes Woidich

Omics-Daten geben Aufschluss über biologische Netzwerke bei Erkrankungen

Die Nachwuchsgruppe Mehrdimensionale Omics-Datenanalyse (MdOA) verfolgt das Ziel, Open-Source-Software für die Datenauswertung zu entwickeln. Weiterhin möchte sie mithilfe von biostatistischen Methoden und Machine Learning die Messdaten aufbereiten und visualisieren – damit sie anschließend in Kooperationen mit Expert:innen für die Gesundheitsforschung und Anwendung in der Klinik interpretiert werden können. Dafür verknüpfen die Forscher:innen am ISAS zuerst einzelne Omics-Datensätze sowohl miteinander, als auch mit Informationen aus klinischen Studien, Datenbanken und wissenschaftlichen Publikationen. Mit den Erkenntnissen aus ihren mehrdimensionalen Datenanalysen lassen sich beispielsweise biochemische Reaktionswege (pathways) – Aktionen zwischen Molekülen in einer Zelle – die miteinander interagieren, als biologische Netzwerke aufzeigen. Das Aufdecken dieser Netzwerke liefert wichtige Informationen für individuelle Strategien zur Prävention, Diagnose und Therapie von Erkrankungen. So können die Forscher:innen potenzielle Biomarker identifizieren, beispielsweise zur Prognose von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder zur Verlaufs- und Therapiekontrolle bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Außerdem können sie mithilfe der Omics-Daten mathematische Modelle entwickeln, die Mediziner:innen künftig bei der Diagnose und Therapieentscheidung unterstützen.

MdOA ist eine Kooperation nach dem Jülicher Modell mit der Universität Bielefeld. Prof. Dr. Robert Heyer hat dort eine Professur in der Bioinformatik inne, zugleich leitet er am ISAS die Forschungsgruppe MdOA.

Highlights

Studentische Hilfskraft (m/w/d)

Softwareentwickler:in (m/w/d)

wissenschaftliche:n Mitarbeiter:in / Postdoc (m/w/d)

26. September 2025

Mikrobiom-Forschung: EU-Netzwerk METAMIC 3 sucht Promovierende

Im neuen EU-Netzwerk METAMIC 3 erforschen Nachwuchswissenschaftler:innen die Rolle von Mikrobiomen im Kontext von „One Health” für ihre Dissertation. Dabei kommen Metaproteomics-Methoden zum Einsatz. Weiterhin sind für die Promotion Aufenthalte an verschiedenen europäischen Einrichtungen vorgesehen. Die Doktorand:innen-Stellen sind ab sofort ausgeschrieben.

Prof. Dr. Robert Heyer ist Leiter der Forschungsgruppe Mehrdimensionale Omics-Datenanalyse und Netzwerk-Koordinator am ISAS.
8. November 2024

Das Matroschka-Prinzip zur Analyse biologischer Strukturen

Im Projekt »KI-assistierte Bildgebung von großen Geweben« arbeiten mehrere ISAS-Forschungsgruppen an der Kombination verschiedener mikroskopischer und massenspektrometrischer Verfahren. Wie bei einer Matroschka-Puppe blickt das Team mit jedem Schritt tiefer in die biologischen Strukturen einer Probe hinein.

Flora Weber am Lichtblattfluoreszenzmikroskop.
23. Mai 2024

Machine Learning für Frühwarnsysteme in der Klinik?

In vielen Praxen und Kliniken stellen sich Mediziner:innen täglich einem Wettlauf gegen die Zeit. Meistens gilt: Je schneller behandelt werden kann, desto besser für die Patient:innen. Die Diagnose sollte also möglichst früh feststehen. Hierbei könnte Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen. Ein interdisziplinäres Forschenden-Team hat untersucht, inwiefern sich Machine-Learning-Modelle für die Analyse von klinischen Daten eignen - beispielsweise um eine Sepsis (Blutvergiftung) früher als bisher möglich vorherzusagen.

Portrait von Prof. Dr. Robert Heyer.

Projekte

Team

Prof. Dr. Robert Heyer

Arbeitsgruppenleiter

Abteilung: Bioanalytik

Arbeitsgruppe: Mehrdimensionale Omics-Datenanalyse

Portrait von Jun.-Prof. Dr.  Robert Heyer.

Dr. Melanie Heghmanns

Projektmanagerin

Abteilung: Bioanalytik

Arbeitsgruppe: Mehrdimensionale Omics-Datenanalyse

Dr. Urs Kindler

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Abteilung: Bioanalytik

Arbeitsgruppe: Mehrdimensionale Omics-Datenanalyse

Portrait von  Urs Kindler.

Luca Manuel Knipper

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Abteilung: Bioanalytik

Arbeitsgruppe: Mehrdimensionale Omics-Datenanalyse

Emanuel Lange

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Abteilung: Bioanalytik

Arbeitsgruppe: Mehrdimensionale Omics-Datenanalyse

Portrait von  Emanuel Lange.

Benjamin Julian Saalfeld

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Abteilung: Bioanalytik

Arbeitsgruppe: Mehrdimensionale Omics-Datenanalyse

Portrait von  Benjamin Julian Saalfeld.