Die Arbeitsgruppe Chemical Proteomics konzentriert sich auf die Erforschung von Proteasen, einer Klasse von Enzymen, die Proteine spalten können. Im Fokus der Arbeiten stehen vor allem so genannte Intramembran-Proteasen: Diese speziellen Proteasen sind in der Zellmembran verankert und werden mit so unterschiedlichen Krankheiten wie Alzheimer oder Diabetes in Verbindung gebracht. Allerdings wurden sie erst vor wenigen Jahrzehnten entdeckt und sind noch nicht umfassend erforscht.
Um der genauen Funktionsweise der Intramembran-Proteasen auf die Spur zu kommen, entwickelt die Gruppe kleine molekulare Werkzeuge, sogenannte aktivitätsbasierte Sonden (ABPs). Diese Sonden tragen eine Art „Angelhaken“ und eine Markierung, mit der man sie später wieder aufspüren kann. Der "Angelhaken" – häufig verwendet man eine abgewandelte Form von elektrophilen Enzym-Hemmstoffen – bindet nur an das aktive Zentrum der Protease, also an die Stelle, wo üblicherweise die Proteine gebunden und gespalten werden. Damit spürt die Sonde zielsicher aktive Proteasen auf und markiert sie, was eine Vielzahl von Analysen ermöglicht.